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Ortsgeschichte

In alter Zeit muss schon eine Siedlung vorhanden gewesen sein, wie Funde aus der Bronzezeit (ca. 1900 v. Chr.), nämlich 2 Radnadeln zeigen. Aus der Hallstattzeit (ca. 800 - 400 v. Chr.) wurden 4 Halsringe, 6 Beinringe, und 15 Armringe gefunden. Auch in der Römerzeit war hier eine kleine Ansiedlung, im Gemarkungsteil Jungenwald befinden sich viele Hügelgräber aus dieser Zeit.

 

Der Ortsname ist auf das Wort Aspe (Esche- eine Pappelart) zurückzuführen, die heute noch in dem feuchten und wettergeschützten Tal des Dorfes wachsen.

 

Im Jahre 1150 bestätigte Erzbischof Heinrich I. von Mainz die Gründung eines kleinen Klosters, einer Zelle in Offenbach am Glan durch den freien Reinfried und seiner Verwandten Mathilde und ihre Übertragung an das Kloster St. Vinzenz in Metz. Diesem glücklichen Umstand, dass Reinfried seine Grundung reich mit Gütern in verschiedenen Orten ausstattete, verdanken wir die erste urkundliche Erwähnung.

 

So wird hier erstmals Aschbach, das an einem “Bach mit Eschen oder Espen” entstanden war, genannt. Der Name allerdings in einer Form, die mit dem stummen H- vor dem Anlautvokal romanischen Schreibeinfluss zeigt: Hasbach

 

Erst etwa 100 Jahre später hören wir wieder von diesem Ort, als Emmerich von Lewenstein den dritten Teil des Zehnten zu Aspach als Mannlehn der Grafen von Zweibrücken trägt.

 

Die ersten Namen von Einwohnern erfahren wir erstmals im Jahre 1377. Als Godel von Aspach, Dyle Baltzen Sohn von Ober Aspach und Gerhard von Ober Aspach Zeugen für das Treuegelöbnis des Gerhard von Lauterecken, seiner Frau Gertrud (Getze) und seinen Söhnen Henne und Heinzmann gegenüber der Grafschaft Veldenz sind. Die Ortsherrschaft übten die Wild – und Rheingrafen von Kyrburg, ab 1595 die Herzöge von Pfalz - Zweibrücken aus.

 

Die Dörfer Oberaschbach und Niederaschbach kommen in dem veldenzischen Bewittmungsbrief vom Jahre 1393 als Bestandteile des Amtes Nerzweiler vor. Oberaschbach ging in der Folge ein, daher wurde nur ein Aschbach mit seinem Amtsort Nerzweiler 1755 von Zweibrücken an den Rheingrafen Karl Walram von Grumbach tauschweise überlassen.

 

Kirchlich kam Aschbach 1590 zum Pfarrsitz Hinzweiler, wo es heute noch zugehörig ist. Bis zum Jahre 1609 wurden alle Aschbacher auf dem Friedhof bei der Hirsauer Kapelle in Hundheim beigesetzt.

 

Die ursprüngliche Gründung von Hasbach bzw. Aspach lag in der heutigen Gemarkung Niederaschbach und wurde zur Zeit des dreißigjährigen Krieges 1618 - 1648 völlig zerstört. Nur wenige Einwohner konnten sich in die Wälder des Hermanns - und des Königsbergs retten.

 

Im Jahre 1743 lebten in Aschbach 17 Untertanen (Haushaltsvorstände) mit 34 Söhnen, “.27 Töchtern, 4 Witwen und 2 Hintersassen. Als Handwerker waren ein Schuhmacher, ein Schneider, ein Maurer und zwei Leineweber in Aschbach ansässig.

 

In den Jahren 1792 - 1793 werden die linksrheinischen Gebiete von den Franzosen besetzt.

 

Durch den Frieden von Luneville 1801 fällt die Pfalz an Frankreich. Aschbach kommt zur neu gebildeten Bürgermeisterei Hundheim im Kanton Lauterecken, im Arrondissement Kaiserslautern des Departement Donnersberg.

 

Nachdem im Jahre 1813 die französische Armee geschlagen war, gehörte die Pfalz ab 1816 zu Bayern. Die Gemeinde stellt 1819 den Schulkandidat Ludwig Berger von Wiesbach als Dorfschullehrer ein. Zu dieser Zeit wurde der Schulunterricht im Sommer vor und im Winter in dem kleinen Haus Bachstraße Nr. 7 erteilt.

 

1827 erwirbt die Gemeinde das Anwesen Hauptstraße Nr. 5 und errichtet an dieser Stelle das erste Schulhaus. Auf diesem Dorfschulhaus wurde 1831 ein Glockenturm erbaut. Nun waren zwei Dorfglocken im Ort, die auch von den Schülern zum Unterrichtsbeginn geläutet wurden.

 

Durch die fortgesetzte Erbteilung war es den Nachkommen der reinen Bauernfamilien nicht mehrmöglich, ihr Auskommen in der Landwirtschaft zu finden und so zogen sie als Musikanten hinaus in die Welt. 1905 zählte Aschbach 295 Einwohner, von denen 73 als Berufsmusiker im Ausland waren, während ihre Frauen mit den Kindern den klein gewordenen Hof bewirtschafteten. Viele dieser Aschbacher Musikanten kamen nur alle zwei bis drei Jahre nach Hause in ihr Dorf, andere waren regelmäßig vor Einbruch des Winters zu Hause.

 

Von 1865 - 1922 waren 131 Musiker aus Aschbach auf allen Kontinenten unterwegs. Zu diesen Wandermusikanten gehörte auch Rudolf Mersy, der durch seine in Fachkreisen stark beachteten Musikkompositionen (ca. 600 Werke) weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt wurde.

 

In seiner Heimat wurde er liebevoll als “Aschbacher Mozart” bezeichnet.

 

Zu Anfang des 20. Jahrhunderts begann für die Bürger ein weiterer Broterwerb im Schwerspatbergbau, der bis 1950 betrieben wurde. Aus bis zu 90 m Tiefe wurde der Schwerspat abgebaut. 1920 waren 26 Mann im Bergbau und 16 Übertage beschäftigt. Der “Schwerspat - Boom” zu Beginn des dritten Reiches führte 1937 zur Aufstockung der Belegschaft auf 89 Mann.

 

Um 1900 wurde das “neue Schulhaus” gebaut, die Dorfglocken verblieben weiterhin auf dem alten Anwesen Hauptstraße Nr. 5. Die schön geformten Sandsteine an diesem Gebäude wurden alle mit Pferdefuhrwerken von den Bauern des Dorfes vom Steinbruch in Olsbrücken nach Aschbach gebracht.

 

Mit dem Bau der elektrischen Lichtanlagen und dem eigenen Ortsnetz erhält das Dorf 1928 den Anschluss an den elektrischen Strom. Die Gemeinde erwirbt 1938 zwei Grundstücke auf der Kuhdrift und legt dort einen Sportplatz an. Im Verlaufe des zweiten Weltkrieges werden im Sommer 1942 die Dorfglocken zur Einschmelzung in einer Munitionsfabrik abgeholt.

 

Erst im Jahre 1950 kann auf der Volksschule ein Glockenturm errichtet werden. Zwei neue Glocken wurden feierlich mit einer “Glockenweihe” in ihren Dienst gestellt. Nach acht Jahren hören die Einwohner wieder den vertrauten Klang der Dorfglocken, der heute noch unseren Alltag begleitet.

 

Ein weiterer großer Fortschritt für die Gemeinde war der Bau der Wasserversorgung Nach fast zweijähriger Bauzeit und unter Mithilfe von 78 Bürgern konnte im Sommer 1954 die Wasserleitung in Betrieb genommen werden.

 

Im Zuge der Verwaltungsreform 1969 wird die Bürgermeisterei Hundheim, der Aschbach seit 1801 angehört hat aufgelöst. Die Verwaltungsaufgaben der Gemeinde übernimmt nun die Verbandsgemeinde Grumbach.

 

Durch den Beschluss der Landesregierung wird die Grundschule der Gemeinde 1970 aufgelöst und einer gemeinsamen Grund - und Hauptschule in Wolfstein angegliedert. Am 5. April 1971 erklärt die Gemeinde Aschbach den Beitritt zur Verbandsgemeinde Wolfstein, welche nach dem Zusammenschluss mit der Verbandsgemeinde Lauterecken im Jahr 2014 nun der Verbandsgemeinde Lauterecken-Wolfstein angehört.

 

Mit dem Erwerb des ehemaligen Gasthauses Hoffmann, dem Umbau in den Jahren 1974-1975 und dessen Renovierung 1990 verfügt die Gemeinde nun über ein schönes Dorfgemeinschaftshaus, das sich harmonisch in das Dorfbild einfügt. Das über Jahre hinweg leerstehende Schulhaus wurde an einen ortsansässigen Bürger verkauft.

 

Nach dreijähriger Kanalbauzeit wurde Aschbach 1978 an die Gesamtkläranlage in Lauterecken angeschlossen. Die Wasserversorgung des Dorfes wurde 1988 an den Wasserzweckverband Westpfalz angeschlossen. Weiterhin wurden die Erdgasversorgung und die Verlegung der Stromleitungen im Boden 1997 abgeschlossen. Hiermit ist die Energieversorgung für Aschbach gesichert.

 

Aschbach zählt heute plus/minus 330 Einwohner. Die Landwirtschaft spielt kaum noch eine Rolle. Die Einwohner verdienen sich ihren Lebensunterhalt in Industrie, Bau, Verwaltung, Dienstleistung‚ Handel und Gewerbe.

 

Das Dorf hat sich zu einer ländlichen Wohngemeinde entwickelt, die Gemarkungsgröße beträgt 446 ha, davon sind ca. 8o ha Wald.


Quellennachweise:

  • Dieter Leonhardt - Die Geschichte der Gemeinde Aschbach (Festzeitung zur 850-Jahrfeier im Jahr 2020)
  • Beschlussbücher der Gemeinde Aschbach 1819 - 1998
  • Musikantenlandmuseum Kusel
  • Mörsch Karl : Geschichte der Pfalz
  • Bogen Werner : Erholungsgebiet Königsland - Glantal
  • Dr. Dieter Stoppel : Bundesanstalt für Geowissenschaften Hannover
  • Martin Dolch u. Albrecht Greule : Historisches Siedlungsstammbuch der Pfalz
  • Das Original der eingangs erwähnten Urkunde ist in einem guten Zustand im
  • Departementsarchiv in Metz erhalten.

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